Schwalbenschutz
FEUCHT – „Hier sind Schwalben herzlich willkommen!“ - mit dieser Plakette des Bund Naturschutz haben Sophie Wurm und Sebastian Haas von der BN-Ortsgruppe Feucht den Betreibern der Reitanlage für ihren Beitrag zum Schutz der Rauchschwalben gedankt. Erfreut nahm Eweline Schmidt die Auszeichnung entgegen. Die Plakette wird künftig einen Platz am Eingang der Reitanlage erhalten und die Gäste und Besucher über die schwalbenfreundliche Betriebsweise informieren. Rauchschwalben gehörten einst in jedes Dorf. Seitdem die Großtierhaltung in offenen Ställen aber zurückgeht und die Landwirtschaft intensiviert wurde, gehen die Zahlen brütender Rauchschwalben überall stark zurück. Auf dem Gebiet der Marktgemeinde Feucht nisten Rauchschwalben nur noch in den Pferdestallungen der Reitanlage von Frau Eweline Schmidt. Um die Population dieser Glücksbringer besser kennenzulernen und ihre Dynamik zu verstehen, werden die Jungschwalben von Sebastian Haas mit Ringen der Vogelwarte Radolfzell ausgestattet. So kann ermittelt werden, wie groß der Bruterfolg der ersten, zweiten und ggf. dritten Brut der Schwalben in Zeiten von Insektenrückgang und Klimawandel ist. Durch Wiederfunde kann in den nächsten Jahren zudem verfolgt werden, ob sich Rauchschwalben aus Feucht andernorts ansiedeln und wie die Überlebensrate ist. Gemeinsam mit der Plakette wurden auch fünf künstliche Schwalbennester aus Holzbeton überreicht und gleich an Stellen montiert, an denen in den vergangenen Jahren Naturnester abgebrochen waren. Da die Rauchschwalben für den Nestbau kaum noch tragfähigen Lehm finden, bieten die Kunstnester auch für größere Gelege eine dauerhafte Alternative. Die Vogelfreunde hoffen, mit diesen Maßnahmen die Rauchschwalben nicht nur besser zu erforschen, sondern auch dauerhaft an der Reitanlage Feucht erhalten zu können.